Neuer Geokodierungsdienst des GeoSN wird Aufgabenerledigung in kommunalen Verwaltungen erleichtern
10. Mai 2022 11:25 Uhr
Bisher ist in den Datenbanken kommunaler Verwaltungen oft nur die Postanschrift einer Person oder Baumaßnahme gespeichert. Um diese Datenbank-Inhalte in einer digitalen Karte darstellen zu können, muss für diese Adresse der sogenannte Raumbezug hergestellt werden, d.h. der Adresse wird eine eindeutige Koordinate zugeordnet. Dieser Prozess wird Geokodierung genannt. Das Ergebnis sind georeferenzierte Daten.
Die Geokodierung wird insbesondere dann benötigt, wenn unterschiedliche Themen wie etwa geplante Gewerbeansiedelungen und Naturschutzgebiete in einer Karte übereinander gelegt werden müssen. Eine solche Visualisierung bietet die Basis für raumbezogene behördliche Entscheidungen. Auch für die Umsetzung des OZG ist die Geokodierung hilfreich. So kann etwa über die Koordinaten der Ortsangabe im Rahmen eines Online-Antrages automatisch die entsprechende zuständige Behörde zugeordnet werden.
7 Abs. 1 SächsEGovG schreibt bereits vor, dass beim Neuaufbau oder der Überarbeitung eines elektronisches Registers, welches Angaben mit indirektem Raumbezug, insbesondere zu Flurstücken, Adressen oder durch Rechtsvorschrift definierten Gebieten enthält, zusätzlich eine Georeferenzierung aufzunehmen ist. Dafür stellt der Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN) ab sofort einen treffgenauen und leicht handhabbaren Geokodierungsdienst in der entsprechenden E-Government-Basiskomponente (GeoBaK) zur Verfügung. Der Dienst übersetzt automatisch Adressen in Orte auf einer Karte und ermöglicht es kommunalen und staatlichen Verwaltungen nun, selbstständig ihre entsprechenden Registerdaten zu georeferenzieren. Über diese Anwendung können sowohl für Einzeladressen Koordinaten erstellt als auch große Datensätze mit vielen Adressen (Adresslisten) zur Berechnung hochgeladen werden. Der Geokodierungsdienst nutzt für diese Verknüpfung von Adressen und Koordinaten die im GeoSN vorgehaltenen, wöchentlich aktualisierten Geobasisdaten, welche eine Kopie der amtlichen Liegenschaftskatasterdaten darstellen. Denn dort sind für jedes Flurstück neben der Adresse auch die entsprechenden Koordinaten gespeichert. Es stehen zudem verschiedene Ein- und Ausgabeformate zur Verfügung, ebenso umfangreiche Informationen zur Unterstützung der Nutzer.
Der Geokodierungsdienst Sachsen ist ab sofort im Geoportal Sachsenatlas über die Rubrik Anwendungen erreichbar.